MadChickenRun #2023

Der Obergockel Peter hatte am 16. September zum 4. MadChickenRun alle verrückten Hühner der Welt nach Hänchen gerufen und siehe da – außnahmslos alle da. Warum? Ganz einfach – es ist für jeden was dabei: 10 km, HM, M, 3er Team, 5er Team – alles jeweils flach oder cross.
Zusammen mit PhilMo hatten wir uns für die Angeberstrecke entschieden, wobei PhilMo der Oberangeber war – er hatte nicht mal Stöcke benutzt 😁
Aber der Reihe nach: Die Anreise am Freitag schon war super entspannt – das Elternhaus im nahen Groß Gaglow musste wieder als Herberge herhalten. Start ist wie immer pünktlich 10:00 Uhr am Sonnabend für alle, die die voll Packung 24 h lang haben wollen/müssen.
Die erste Runde auf der Motocrossstrecke war wieder sehr entspannt, jeder hat sich die verschiedenen Ecken angesehen und sich eine Strategie für die kommenden Stunden zurechtgelegt. Schwierig wie immer waren die Abstiege vom „Chickenmandscharo“, von den „Drei Hennen“ und vom „Mount Doom“. Aber zum Gegensatz zu den Jahren zuvor sollten es 2023 ja trocken bleiben. Schon in der zweiten Runde habe ich zu den Stöcken gegriffen – auch wenn die Huckel auf der Strecke ja winzig sind im Vergleich zum Gebirge, werden doch hochzu die Oberschenkel entlastet und runterzu gibt es mehr Stabilität. Was ich wieder komplett vergessen hatte, war, Fotos zu machen 🤦‍♂️
Wahrscheinlich war ich zu sehr mit den Gedanken beschäftigt, ob ich dieses Jahr mit den Schuhen die richtige Wahl getroffen hatte. 2022 hatte ich mir in neuen Schuhen dermaßen die linke Ferse aufgescheuert, dass ich danach vier Wochen pausieren musste. 2023 hatte ich zwar neue (eingelaufene) Schuhe dabei, hatte mich aber kurz vor dem Start für die alten Treter – mit gut 1.300 km auf der Uhr – entschieden. Auch bei der Wahl der Socken war ich unschlüssig – die Zweilagigen oder einfach auf jeden Fuß zweie draufziehen? Alte Treter & die Doppelsocke sollten sich alsbald als richtige Entscheidung herausstellen! So haben wir unsere Runden gedreht, mal mit PhilMo zusammen mal allein, obwohl man nie so richtig allein auf der Strecke war, da ja tagsüber auch die kürzeren Wettbewerbe noch liefen.
Die Sonne schien ganz ordentlich aber auf der Crossstrecke war es auszuhalten, da diese zu ca. 80 % im Schatten verlief. Trotzdem habe ich nach jeder Runde am VP immer ordentlich Iso & Cola getrunken. Der VP war wie gewohnt äußerst üppig bestückt mit allem, was das Herz begehrte. In Erinnerung geblieben sind mir Senfgurken (etwas scharf), saure Gummitiere, die Salzbrezeln und die unzähligen Kuchensorten 🙂
Als es dann langsam dunkel wurde, wurden auch die Rundenzeiten langsamer, was aber aufgrund der bis dahin zurückgelegten Strecke (60 km) ganz normal war. Die ersten paar Runden hatte ich noch in deutlich unter 20 min absolviert – mit Einbruch der Dunkelheit habe ich mich auf 25 bis 30 min eingependelt. Die Nacht stand bevor und von der Treppe her weiß man ja, dass das die schwierigste Zeit des Rennes ist. PhilMo hatte ich während der ganzen Nacht nicht gesehen – wir hatten wohl ein ähnliches Tempo und ähnliche Pausen eingelegt. Nach den toten Stunden zwischen 2:00 und 4:00 Uhr wurde es immer schwieriger, wieder in die neue Runde zu gehen – zu verlockend war die Isomatte im Auto; aber hätte ich mich hingelegt, hätte man mich vielleicht wieder zur Siegerehung wach gekriegt. Irgendwie war ich komplett durch und in irgendeiner dunklen Runde hatte ich Pierre getroffen und der meinte, er hätte gerade Reis mit Süßkartoffelsuppe gegessen und das wäre ein absoluter Energiebooster gewesen. Also ab an den VP und den Nachbrenner geordert und siehe da – tatsächlich, die Energie kam wieder zurück. Weiterhin hatten auch mal 10 min hinsetzen & gaaaanz viel Kaffee geholfen 😁
Durch die Trockenheit war die Strecke sehr sandig & staubig und die kleinen Sandkörner fanden recht schnell den Weg in die Schuhe der Läufer. An dieser Stelle war ich froh, mich für die Doppelsocke enstschieden zu haben – die Zweilagigen sind etwas „grobmaschiger“ und da hätte der Sand viel eher die Zehen wund reiben können.
Irgendwann war die Sonne rum – da hatte ich wirklich lange drauf gewartet – und mit dem Sonnenaufgang kamen auch die Lebensgeister zurück. PhilMo hatte dann bald seine 100 km voll und ich auch – damit war das große Ziel eigentlich erreicht. Es lief aber so gut, dass ich auf den letzten Runden noch einmal etwas aufdrehen konnte und es in den 24 h auf 55 Runden brachte. Die 108 km, die dann auf der Uhr standen sind die längste Strecke, die ich bisher am Stück zurückgelegt habe – was ein geiles Ding!🤘
An dieser Stelle muss(!) wieder ganz großer Dank an Peter für die Organisation gehen und natürlich auch an ALLE Helfer – DANKE!
2024 dann wieder die Angeberstrecke 🤣 oder vielleicht mal die flache Runde ausbrobieren und sich an die 100 Meilen ranarbeiten? Mal sehen….