Der Oberlausitztrail stand eigentlich noch nie so richtig auf dem Programm aber am Ende des gestrigen Tages war es dann so, wie nach dem #MadChickenRun 2022 – kann man gerne noch einmal machen 😃
Völlig entspannte Anreise nach Gaußig Sonnabend früh – um 9:00 Uhr sollte der Startschuss fallen. Neben den Organisatoren Romy & Thomas auch noch mit Peter vom MCR und André vom Ultralauf Dresden und Kerstin abgeklatscht. Nach den kurzen Vorbereitungen (diesmal auch wieder *ohne* Kopfhörer) ab zum Briefing, dort kurz mit André über mögliche Zielzeiten gequatscht und schon war er da, der Startschuss und ab ging es ins Gelände. Ich hatte so gar keine Idee, was mich erwarten würde, also erstmal ganz ruhig angegangen und in einer Gruppe weiter hinten einsortiert. Die hatte ein angenehmes Tempo und ist auch schon auf den ersten Kilometern die Anstiege nicht gleich hochgebrettert sondern gegangen. André meinte ja im Vorfeld, dass sich die Höhenmeter gut verteilen und das konnte man auch jederzeit auf der Startnummer nachvollziehen – aufgedrucktes Höhenprofil mit eingezeichneten VPs – sehr geiles Feature! 👌 Und nach guten zehn Kilometern und etwas Auf & Ab waren wir auch schon am ersten von fünf VPs. Dort in Ruhe getrunken und gegessen (wie wimmer war von allem reichlich da: Kartoffeln mit Salz (sehr zu empfehlen), saure Gurken, Salzgebäck, Obst, Schnittchen, Süßkram, Cola, Iso, …) und dann weiter gelaufen. Bisher hatte ich immer gut auf den Untergrund geachtet, um nicht zu stürzen, und mich kaum auf die Strecke konzentriert, da ich immer Läufer vor mir hatte. Also auch nach dem VP einer Läuferin (Antje) gefolgt, den Weg immer weiter, bergrunter – sie hatte sich irgendwann umgedreht, um zu gucken, ob ihr jemand folgte und so dachten wir wohl beide auf dem richtigen Track zu sein. An der nächsten Weggabelung fehlten aber die Markierungen und so war schnell klar, dass wir uns jeder auf den jeweils anderen verlassen und dabei verlaufen hatten. Also Handy raus bzw. Track auf der Uhr gestartet (was man ja hätte schon am Start machen können) und festgestellt: ca. 2 km und knappe 80 Höhenmeter ontop. Egal, nutzt ja nüscht, also wieder auf den Track navigiert und dort versucht, an die bis dahin letzten Läufer wieder ranzukommen. Das hat eigentlich auch gar nicht so lange gedauert und kurz vor dem Valtenberg (höchster Punkt des Rennens) waren wir nicht mehr die Letzten. Am zweiten VP hatten Raffi & Tini mich empfangen – war sehr geil, da Raffi eigentlich mitlaufen wollte aber durch Trainingsrückstand leider nicht konnte – wir hatten inzwischen ein Drittel der Strecke geschafft aber viele Höhenmeter warteten noch auf uns. Seit der Treppe machte mir mein rechtes Fußgelenk etwas zu schaffen und auch das meldete sich wieder aber alles noch im Rahmen. Zu dem Zeitpunkt, waren wir davon ausgegangen, dass wir unter acht Stunden finishen würden.
Aber bekanntermaßen wird den Ente hinten fett und daher ging es im Schongang weiter auf die nächsten Kilometer & Höhenmeter. Teilweise mit herrlichen Rundblicken auf die Oberlausitz oder duch schattige Wälder – was für eine geile Strecke. Auch das Wetter war perfekt. Strahlende Sonne ist zwar nicht so mein Fall aber durch den angenehm wehenden kühlen Wind war sie sehr erträglich. Da muss man natürlich aufpassen, genug zu trinken, da man so schwitzt wie immer, es aber nicht merkt, da der Wind gleich immer alles wegverdunstet. Antje ging das genauso und daher wurde an den VPs immer ordenlich getrunken bzw. die Flaschen wieder aufgefüllt. Über die gesamte Strecke hatte ich insgesamt sieben Liter Flüssigkeit getrunken – zwei Liter weniger, als die Uhr es forderte. 😅
Am Picho, den wir zweimal erklimmen mussten, warten Raffi & Tini noch einmal auf mich, um den ersten Anstieg gemeinsam zu meistern – Raffi will ja 2023 „ein paar Kilometer mehr“ mitlaufen. Oben angekommen waren zwei Dinge klar: Die guten 60 Kilometer sind heute machbar aber wohl eher in neun als acht Stunden. Also wieder runter vom Picho auf sehr anspruchsvollen Pfaden, wie zuvor auch schon – eine Sightseeing-Runde zum Jägerhaus – und wieder rauf auf den Picho mit dem härtesten Anstieg des gesamten Trails – das hatte ordentlich Körner gekostet aber am letzten VP war klar – jetzt geht es netto nur noch bergab mit zwei leichten Anstiegen. Antje meinte, da wir ja nun über 40 Kilometer zusammen gelaufen sind, müssten wir auch gemeinsam durch Ziel und ja, das war obligatorisch!
Also auf zu den letzten acht Kilometern. Ganz ruhig an den Anstiegen und auch runterwärts und in der Ebene ein lockeres Tempo – Platzierung ist Wurscht – Hauptsache ankommen.
Nach guten neun Stunden waren wir dann wieder zurück in Gaußig und um die Erfahrung eines liebevoll organisierten, fast schon familiären Laufes reicher und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir zusammen mit Raffi die Runde in 2024 noch einmal drehen werden…
👍